Vortrag von Dr. Thomas Kahl, Oberarzt im Klinikum Bad Saarow, im Rotary Club Bad Saarow Scharmützelsee
Das Auftreten eines Prostatakarzinoms ist mit einer Häufigkeit von 29% vergleichbar mit der Häufigkeit von Brustkrebs bei Frauen (32%), und ist damit 3-mal höher als Lungenkrebs, die zweithäufigste Krebsart. Mit steigendem Lebensalter nimmt das Risiko zu und Mann sollte sich
regelmäßig beim Urologen vorstellen, denn ein rechtzeitiges Erkennen von Veränderungen der Prostata ist der Schlüssel der Therapie. Bei einem verdächtigen Tastbefund und/oder Anstieg desprostataspezifischen Antigens (PSA) in Blutproben bei der Vorsorgeuntersuchung wird eine mpMRT (multiparametrische Magnetresonanztomografie) vorgenommen. Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht eine detaillierte Darstellung der Prostata und ihrer umgebenden Strukturen, und verdächtige Bereiche können identifiziert werden, die auf das Vorhandensein eines Prostatakarzinoms hinweisen. Der Radiologe kann durch das bildgebende Verfahren die Größe, Lage und mögliche Ausbreitung des Tumors zu bestimmen, was die Diagnose und die Entscheidung über die Behandlungsoptionen erleichter. Um eine konsistente und zuverlässige Bewertung der MRT-Bilder zu gewährleisten, wurde ein weltweites Bewertungssystem für die Durchführung und Auswertung von MRT-Untersuchungen bei Prostatakrebs festgelegt, das PI-RADS-System. Das PIRADS-System bewertet einzelne Gewebeschädigungen (Läsionen) in der Prostata auf einer Skala von 1 bis 5, wobei PI-RADS 1 eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit und PI-RADS 5 eine hohe Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein eines klinisch signifikanten Karzinoms bedeutet. Durch die Verwendung des PI-RADS-Systems können Radiologen einheitliche Berichte erstellen, die klar die Wahrscheinlichkeit eines Prostatakarzinoms für einzelne Läsionen angeben. Die Zusammenarbeit zwischen Urologen und Radiologen ist von entscheidender Bedeutung, um den Verlauf des Prostatakrebses zu überwachen und die Wirksamkeit der Behandlung zu bewerten. Im Helios Klinikum Bad Saarow funktioniert das z. B. ganz gut.