Bruno Krauskopf

AdK, Rosenthal-Archiv, 608_01, kein Fotograf bekannt

Biografie

  • Geboren in Marienburg, Westpreußen, am 9. 3. 1892
  • 1906 – 1908 Lehre als Chromolitograph
  • 1910 – 1915 Studium der Malerei am Königlichen Kunstgewerbemuseum Berlin bei Prof. Emil Doepler auf der Basis eines Stipendiums
  • 1912 zog er nach Berlin und wohnte im bescheidenen Hotel „Zum schmalen Handtuch“
  • 1912 erste Einzelausstellung in der Berliner Galerie Casper
  • 1913 Beginn der Freundschaft mit Wilhelm Kohlhoff
  • Ab 1914 Ateliergemeinschaft mit Wilhelm Kohlhoff und Harry Deierling und Gründung einer gemeinsamen Malschule
  • 1914 Ausstellung der Zeichnung „Markt“ auf der Großen Berliner Kunstausstellung
  • 1913 – 1916 Reihe graphischer Werke aus Lithographien, Holz- und Linolschnitten
  • 1914 – 1916 im 1. Weltkrieg als Armierungssoldat im Elsaß und an der Ostfront. Dort möglicherweise Nervenzusammenbruch. Rückkehr nach Berlin und Entlassung aus der Armee
  • 1916 zusammen mit Wilhelm Kohlhoff Mitglied der Freien Sezession (1914 – 1924) unter der Leitung von Max Liebermann
  • 1917 zusammen mit Wilhelm Kohlhoff Mitglied der Berliner Sezession durch Bemühung von Lovis Corinth, dem Präsidenten und ebenfalls in Ostpreußen Geborenen
  • 1918 – 1933 Mitglied im Vorstand und Jurymitglied der Berliner Sezession, sogar Vizepräsident
  • 1918 Teilnahme an der Gründungsversammlung der von zahlreichen Künstlern am 3. 12. 1918 gegründeten „Novembergruppe“, die eine Demokratisierung des Kunstbetriebs anstrebte, und Mitglied in deren Arbeitsausschuss zusammen mit dem Maler Max Pechstein, dem Bildhauer Rudolf Belling und dem Architekten Erich Mendelsohn
  • 1919 In der Frühjahrsausstellung der Berliner Sezession Präsentation des Werkes „Das heilige Abendmahl Christi“, das begeisterte Aufnahme fand und vom Preußischen Staat für die Staatsbibliothek angekauft wurde, wo es einen angemessenen Platz in der Eingangshalle fand
  • 1919 zusammen mit Wilhelm Kohlhoff Teilnahme an der großen Sonderausstellung der Kestner-Gesellschaft in Hannover
  • 1919 Einzelausstellung in der Galerie Gurlitt
  • 1919 und 1920 Preis der Berliner Sezession
  • 1920 Berliner Wertheimpreis
  • Die 1920er Jahre waren voller Erfolge. Zahlreiche Illustrationen in Büchern von Tolstoi, Dostojewski, Eulenberg, Reisiger. Regelmäßige Teilnahme an den Ausstellungen der Berliner Sezession und der Preußischen Akademie der Künste, Einzelausstellungen in verschiedenen Galerien, Entwurf von Filmdekorationen für die UFA, Kostüm- und Bühnenentwürfe für Film und Theater, mehrere Studienreisen nach Frankreich, Polen, Italien und in die Schweiz
  • 1920 entstand das Gemälde „Am Scharmützelsee“
  • 1921 Preis der Stadt Bordeaux
  • 1923 Großer Preußischer Staatspreis
  • 1925 bezog Krauskopf sein von Harry Rosenthal entworfenes Haus in Bad Saarow und wohnte hier bis 1929
  • 1926, also erst später, Kauf des Grundstücks in der Gemarkung Bad Saarow-Pieskow Flur 10, Flurstück 2
  • 1929 Scheidung von seiner Frau Erika
  • 1929 Verkauf des Hauses in Bad Saarow
  • 1929 Zusammenleben mit der Norwegerin Lilly, genannt Eskimo, und ihrem Sohn Eric
  • 1930 Albrecht-Dürer-Preis der Stadt Nürnberg
  • 1931 Kauf des Krauskopf-Hauses durch Sonja Damski für Max Schmeling. Ehemann Paul Damski war Box-Promotor von Max Schmeling
  • 1931 Günther-Wagner-Preis der Stadt Hannover
  • 1933 Einstufung der Werke Krauskopfs als „entartete Kunst“,
  • 1933 Emigration nach Norwegen, indem er von einer Norwegenreise nicht nach Deutschland zurückkehrte. Er ließ sich in Stavanger nieder. Aufnahme in die norwegische Kunstszene mit Unterstützung von Edward Munch und Per Krogh
  • 1934 Museumspreis der Stadt Stavanger. Bis 1940 verschiedene Ausstellungen in Stavanger, Oslo, Bergen, Hagesund, Kristiansand
  • 1937 wurden 10 Gemälde Krauskopfs aus hochrangigen städtischen deutschen Museen als entartet beschlagnahmt
  • 1937 Heirat der Norwegerin Ruth, die ihm 1938 eine Tochter gebar
  • 1940 Nach der Eroberung Norwegens durch die Deutschen ging er in den Untergrund
  • 12. 5. 1945 wegen Spionageverdacht zugunsten Deutschlands verhaftet, für zehn Wochen interniert, danach schuldig gesprochen und sein Vermögen und seine Bilder beschlagnahmt.
  • 1948 aus Norwegen ausgewiesen, sein Vermögen vom Staat konfisziert. Emigration in die USA mit Hilfe seines Freundes Georges Grosz, der ihm auch half, Kontakte zur New Yorker Kunstszene zu knüpfen
  • 1948 bis 1954 verschiedene Ausstellungen in den USA und in Deutschland (Städt. Museum Mönchengladbach, Galerie Hella Nebelung in Düsseldorf)
  • 1957 Ausstellungen in der Kunsthalle Bremen, im Kunstamt Berlin-Wilmersdorf, im Kunstverein Karlsruhe
  • 1957 zeitweise Rückkehr nach Berlin
  • 1959 Übersiedlung nach Berlin und Auflösung seines Ateliers in New York
  • 23. 12. 1960 in Berlin gestorben
  • 1985 gab es in Stavanger mit einer großen Retrospektive eine „Wiedergutmachungs-Ausstellung“

Ein Blick in das Esszimmer des Hauses von Bruno Krauskopf

Original des Wandgemäldes von Bruno Krauskopf im Esszimmer seines Hauses in Bad Saarow Akademie der Künste, Berlin, Harry-Rosenthal-Archiv, Nr. 607 F. 35 kein Fotograf bekannt

Esszimmer heute (© Marco Kurzweg. Der Fürstenwalder Maler Gerry Miller hat anhand des hier abgebildeten schwarz-weiß-Fotos das im Original verloren gegangene Krauskopf-Wandgemälde im Eßzimmer nachempfunden und ist damit einverstanden, dass wir es in dieser Website wiedergeben)

Krauskopf Kathrin Hochzeit o. Datum IMG_9009

Bruno Krauskopf, Kathrin, ohne Datum. Hochzeitsgeschenk für  seinen Freund Wilhelm Kohlhoff