Der Bürgermeister der Gemeinde Rietz-Neuendorf, Oliver Radzio, referierte im Rotary Club Bad Saarow über den Ausbau der erneuerbaren Energien, in den seine Gemeinde stark involviert ist.
Die Verhandlungsgesprächen mit den jeweiligen Windenergiefirmen nehmen inzwischen einen nicht unerheblichen Teil der Arbeit des Bürgermeisters ein. Er
machte in seinem Vortrag schnell deutlich, dass die Kommunen nur in sehr begrenzem Rahmen selbst über den Ausbau der Windernergie entscheiden können. Geregelt wird der Ausbau hauptsächlich über das Windenergieflächenbedarfsgesetz. Wenn die dort angeführten Maßnahmen zum Ausbau nicht ausreichen, wäre die Konsequenz eine Verschärfung, die z.B. eine Veringerung der Abstandsflächen zwischen den Windrädern mit sich bringen würde.
Die Errichtung von Windrädern ist äußerst lukrativ, sowohl für die Gemeinde, als auch für den Grundstücksbesitzer. Als Pauschale wird für jeden Mast 10.000 Euro an die Gemeinde gezahlt, zudem wird der Grundstücksbesitzer an den jährlichen Stromerzeugungseinnahmen beteiligt, was durchaus 40.000-50.000 Euro Einnahmen pro Jahr bedeuten kann. Dies hat eine unmittelbare Bedrohung der Landwirtschaft zur Folge, da die Nutzung der Fläche für Strommasten teilweise weitaus attraktiver ist.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Abkehr von fossilen Brennstoffen in Anbetracht der Klimaentwicklung unumgänglich ist. Jedoch ist die Regulierung und der Zwang, den das Windenerfieflächenbedarfsgesetz mit sich bringt, für die Kommunen und die Entscheidungsträger in den Kommunen ein großes Problem, da diese trotz Bedenken ihrer Bürger nur eine sehr begrenze Handhabe haben und am Ende für den teilweise ungeliebten Ausbau verantwortlich gemacht werden. Durch diesen gesetzlichen Druck verliert der Ausbau der erneuerbaren Energien stellenweise die notwendige Akzeptanz in der Bevölkerung