Kaiser Karl IV. (1316 – 1378) aus dem Adelsgeschlecht der Luxemburger war einer der bedeutendsten Herrscher des Spätmittelalters. Obwohl er als König von Böhmen bereits eine Kurwürde für die Wahl des deutschen Kaisers besaß, zeigte er großes Interesse an der Mark Brandenburg, weil er deren Kurwürde seiner Familie zusätzlich sichern und Brandenburg zum strategischen Zentrum seiner Expansionspläne machen wollte. Markgraf in Brandenburg war derzeit Otto der Faule (1346 – 1379) aus dem Adelsgeschlecht der Wittelsbacher, Sohn Kaiser Ludwigs des Bayern, den Karl IV. mit Unterstützung des Papstes vom römisch-deutschen Thron zu verdrängen getrachtet hatte. Obwohl Otto mit der Tochter Karls IV., Katharina von Luxemburg, verheiratet war, widersetzte er sich letztlich dem Anspruch seines Schwiegervaters auf die Mark. Otto war aber ein schwächlicher Landesherr und ständig in Geldnöten. Das nutzte Karl IV. aus, bedrängte seinen Schwiegersohn durch einen Truppenaufmarsch, besetzte und zerstörte die bischöfliche Burg Lebus, die Otto als Fluchtort hätte dienen können. Diese Machtdemonstration zeigte Wirkung: Otto gab dem Drängen des Kaisers nach und verzichtete 1373 im Vertrag von Fürstenwalde auf die Mark Brandenburg. Der Historiker Leopold von Ranke fand, daß Karl IV. hier sein Meisterstück vollbrachte.

Ein Jahr nach dem Tod Karls IV. erhielt sein Haus die erstrebte Kurwürde, doch sein Sohn Sigismund, der neben der Kurwürde und mehreren Königswürden Kaiser des Heiligen Römischen Reiches war, brauchte dank der Ämterfülle einen Verwalter für Brandenburg. Seine Wahl fiel auf Friedrich VI. von Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg. Damit begann der Aufstieg dieser fürstlichen Familie.  Ein Nachfahre des Burggrafen war der Hochmeister des Deutschen Ordens, Albrecht von Hohenzollern. Der gründete das Herzogtum Preußen, das die Brandenburger 1618 erbten. Die Brandenburger erlangten 1701 die preußische Königswürde, gaben dem Gesamtstaat den Namen „Preußen“ und wurden 1871 durch Bismarck zu Kaisern des neuen Deutschen Reichs, dem Vorläufer der Bundesrepublik. Die Vorarbeit dafür wurde 1373 in Fürstenwalde geleistet.

Das Buch „Der Vertrag von Fürstenwalde 1378 – Wie die Hohenzollern in die Mark Brandenburg kamen“  kann bezogen werden im

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