Ein Mitglied des Rotary Clubs Bad Saarow hat sich mit seiner Frau auf eine Schiffsreise in die Arktis begeben. Die Schiffspassage startete in Kopenhagen und folgte der berühmten Nordwestpassage.
Diese Nordwestpassage ist die Seeverbindung vom Atlantik zum Pazifik durch das Nordpolarmeer und die dazu gehörende Meeresstraße durch den kanadisch-arktischen Archipel. Sofern die Meeresstraße nicht durch dicke Eisschichten ist, wäre es die kürzeste Handelsroute von Europa nach Amerika und würde enorme Transportkosten und -zeit sparen. Über die letzten Jahrhunderte war das aber nicht möglich. Erst mit der beginnenden Klimakatastrophe ändern sich die Verhältnisse. Im August 2016 meldete die NASA, dass das Eis infolge der globalen Erwärmung in der Arktis so stark getaut ist, dass Schiffe die Nordwestpassage durchfahren könnten.
Diesen Eindruck vermittelten auch die vielen Fotos, die unser Freund auf dieser abenteuerlichen Reise gemacht hat. Sein Schiff folgte der Nordwestpassage nur bis nach Grönland. Und diese größte Insel der Welt gehört überwiegend der arktischen Region an. Seine Fotos zeigten keine Schneemassen und große Eisberge, sondern grüne Landschaften.
Grönland ist in seinen Randbereichen von dem Volk der Inuit besiedelt. Die Inuit, ein indigenes Volk der Arktis, leben seit Tausenden von Jahren entlang dieser frostigen Gewässer. Sie haben eine reiche Kultur und Tradition, die eng mit dem Leben im eisigen Klima verbunden ist. Sie sind bekannt für ihre Fähigkeiten im Fischen, Jagen und Überleben in der extremen Umgebung der Arktis.
Das über die Jahrhunderte eisige Klima hat auch die Küche der Indigenen geprägt. Unser rotarischer Freund gab uns einen Einblick in die Lebensweise und Essgewohnheiten der indigenen Volksgruppe. Von den erlegten Tieren werden alle Teile roh gegessen, vor allem die Innereien, die viele Vitamine enthalten. Aber alles sehr klein geschnitten. Unser Referent hat tapfer alle ihm angebotenen rohen Speisen probiert. Auf die Zwischenfrage, ob Gewürze verwendet werden, erwiderte er: „Nein, alles schmeckt sehr lebhaft“. Und das war offenbar das abenteuerlichste der Reise.