Die Förderung junger Menschen ist ein wichtiges Thema bei Rotary. Um Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, ihre Talente zu entfalten und neue Kulturen kennenzulernen, bietet Rotary Austauschprogramme für Jugendliche von 15 bis 18 Jahren an – und das in über 30 Länder der Erde. Austauschschüler erweitern ihren persönlichen Horizont und ihr Potential, erlernen neue Sprachen und Kulturen oder perfektionieren ihre vorhandenen Sprachkenntnisse, schließen Freundschaften mit jungen Menschen aus aller Welt, lernen ein neues Land und seine Bevölkerung kennen und sammeln internationale Erfahrungen. Jeder Austauschschüler ist aber auch Botschafter seines Heimatlandes, hat sein Verhalten darauf einzustellen und sollte auf Präsentationen seines Landes vorbereitet sein.

Um an solchem Jugendaustausch teilzunehmen, kann man sich beim örtlichen Rotary Club, also hier dem Rotary Club Bad Saarow Scharmützelsee, bewerben. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Eltern Rotarymitglied sind. Teilnehmer, die in fremde Länder auf die Reise geschickt werden, heißen Outbounds.  Jedes Jahr verbringen mehr als 6.000 Schüler weltweit, davon ca. 650 aus Deutschland, einen Jahresaustausch mit Rotary in einem von 30 Gastländern. Innerhalb Europas sind die Austauschländer Finnland, Italien, Spanien, Frankreich und Schweden. Für die USA gibt es größere Kontingente. Australien ist möglich sowie die mttel- und südamerikanischen Staaten Mexiko, Ecuador, Columbien, Brasilien, Argentinien und Chile. Sogar Taiwan und Thailand sind wählbar. Grundsätzlich stehen aber weltweit alle Länder zur Auswahl, in denen Rotary vertreten ist und deren Distrikte zertifiziert sind.

Solch ein Jugendaustausch dauert üblicherweise ein Schuljahr und beginnt in der Regel im Anschluss an die erfolgreich abgeschlossene 10. Klasse. Vereinzelt gibt es auch Austauchschüler, die ihr Austauschjahr nach dem Abitur beginnen. Voraussetzung ist, dass das 18. Lebensjahr zu Beginn des Austauschjahres noch nicht vollendet wurde. Gute Schulzeugnisse und eine spezielle Schulform sind keine Voraussetzung, allerdings sollte der Schüler Sprachkompetenz und Grundkenntnisse über sein Gastland und dessen Sprache besitzen. Mittlere Englischkenntnisse wären hilfreich. In der Regel starten die Outbounds zum Ende der jeweiligen Sommerferien und fahren spätestens zum Beginn der Sommerferien im Juni oder Juli des kommenden Jahres nach Hause zurück. Die Outbounds werden bei 2-3 verschiedenen Gastfamilien wohnen, d.h. alle 3-4 Monate. Längsten nach 6 Monaten soll ein Wechsel der Gastfamilie erfolgen.

Je Land kann nur eine nur eine begrenzte Zahl an Bewerbern entsandt werden. Deshalb sollten bei der Bewerbung drei Länder als Wunschländer benannt werden, darunter nur ein englischsprachiges Land. Eine spezielle Region oder Provinz eines Landes ist nicht wählbar.

Der Austauschschüler nimmt verpflichtend an einem vergleichbaren Schulbesuch in seinem Gastland teil, auch diejenigen, die hier ggf. schon ihr Abitur in der Tasche haben sollten. Seine Gastfamilie sorgt für die Unterkunft und das leibliche Wohl. Der finanzielle Aufwand für eine Teilnahme ist vergleichsweise gering und wird als ein Teilstipendium angesehen. Die Höhe der Aufwendungen ist aber immer stark vom Reiseziel abhängig. Erforderlich sind die Reisekosten in das Gastland und zurück sowie nötigenfalls ein Visum. Gemäß den Vorgaben im Gastland muss eine Kranken-, Haftpflicht- und Unfallversicherung abgeschlossen werden. Weiterhin entsteht ein Kostenbeitrag für Rotary in Deutschland für Orientierungsseminare und die persönliche Ausstattung. Der gastgebende Rotary Club sorgt für ein Taschengeld und übernimmt die Kosten für Schule, Schulbücher sowie Transportkosten zur Schule und zu offiziellen Rotary-Anlässen. Allerdings sollten zusätzliche finanzielle Mittel für Reisen und weitere persönliche Ausgaben zur Verfügung stehen.

Im Gegenzug kommen unter vergleichbaren Bedingungen junge Austauschschüler aus dem Ausland, sogenannte Inbounds, nach Deutschland und die Eltern eines Outbounds sind gebeten, als Gastfamilie für einen Inbound zur Verfügung zu stehen.