Die Ausstellung im Kurpark von Bad Saarow fand im Herbst 2020 statt. Sie umfasste 20 Fotografien auf Folien im Giga-Format, die auf konventionelle Bauzäune montiert waren. Initiator für die Ausstellung und wesentlicher Finanzier war der Rotary Club Bad Saarow Scharmützelsee. Die Allianz Kulturstiftung hat das Vorhaben ebenfalls maßgeblich unterstützt.

Die Fotografin Ekaterina Sevrouk bezog sich bei den Landschaftsbildern ihrer Serie „Fremd bin ich eingezogen“ auf Gemälde der deutschen Romantik und inszeniert Berg-, See- und Waldstücke, die zwar an romantische Vorbilder erinnerten, sich jedoch in einem wesentlichen Detail unterschieden: Die dargestellten Protagonisten waren hier junge afrikanische Männer.

Die Künstlerin Ekaterina Sevrouk wurde 1975 in Moskau geboren. Von 2010 bis 2015 lebte sie in Wien und in St. Gilgen, Österreich. Seit 2015 war sie Studentin an der Neuen Schule für Fotografie in Berlin. In den letzten Jahren war sie mit der Serie „Fremd bin ich eingezogen“ an verschiedenen Ausstellungsprojekten beteiligt, u. a. „In Between“, Neue Schule für Fotografie, Berlin 2016; „Alles in schönster Ordnung“, im Rahmen des European Month of Photography, Berlin 2016; „ÖsterreichBilder. Facing Austria“, Salzburg Museum 2017. Ekaterina Sevrouk lebt und arbeitet in Berlin und in Österreich.

In ihrer 2015 begonnenen Serie „Fremd bin ich eingezogen“ nutzte die Fotografin traditionelle Landschaftsmotive aus der Umgebung von Salzburg und dem Salzkammergut. Ihre konkreten Bildideen stimmte Sevrouk gemeinsam mit afrikanischen Asylsuchenden ab, die sie in einer sogenannten Erstaufnahmeeinrichtung im Salzkammergut kennenlernte. Der für die mittlerweile abgeschlossene Serie gewählte Titel ist dem Liederzyklus der „Winterreise“ von Franz Schubert entnommen. Die Gedichte von Wilhelm Müller, die Schuberts Liedern eines melancholischen Wanderers zugrunde liegen, changieren zwischen überschwänglicher Freude und hoffnungsloser Verzweiflung, gesellschaftlicher Isolation und individueller Sehnsucht.