In 2024 vergab der Freundeskreis der UdK Berlin | Karl Hofer Gesellschaft zum siebten Mal Stipendien an ausgewählte Absolvent*innen der UdK Berlin, Fakultät Bildende Kunst, die im jeweils laufenden Jahr ihr Studium beendet haben, um gezielt den Übergang ins Berufsleben zu erleichtern.

Die Verleihung der Karl Hofer Stipendien 2024, gesamt dotiert mit 25.000 Euro, fand am 28. November 2024 im Rahmen der Ausstellung der Bewerber*innen in der Eingangshalle und Quergalerie der UdK Berlin Hardenbergstraße statt. Die Juror*innen 2024 waren Stefanie Kreuzer (Direktorin Kunstmuseum Mülheim a. d. Ruhr), Anna Lena Seiser (Leiterin Sammlung Video-Forum und stellvertretende Direktorin, Neuer Berliner Kunstverein – n.b.k.) und Prof. Dr. Ulaş Aktaş (UdK-Dekan Fakultät Bildende Kunst). Auf Wunsch der Jury wurden die Preisgelder in diesem Jahr ausnahmsweise nach einem anderen Schlüssel verteilt und vier Stipendien à 5.000 Euro sowie ein Sonder-Stipendium, dotiert mit 2.500 Euro, vergeben.

Die weiteren Teilnehmer*innen der Bewerberausstellung zur Vergabe der Karl Hofer Stipendien 2024, die ein Ausstellungshonorar in Höhe von 500 Euro erhalten:

Louisa Boeszoermeny (Klasse Josephine Pryde)  //  Miriam Döring (Klasse Monica Bonvicini)  //  Philomena Lauprecht (Klasse Jimmy Robert)  //  Anastasia Putsykina (Klasse Mathilde ter Heijne)  //  Clemens Schöll (Klasse Hito Steyerl)


Je ein Karl Hofer Stipendium, dotiert mit 5.000 Euro, geht an:

Victoria Martínez für die Video-Installation „Chasing My Memory’s Shadow’’ (2024). Das Zusammenspiel von Geschichte und Erinnerung – persönliche Erinnerung – und die mit der Zeit oder dem Wechsel der Betrachtungsposition einhergehende Verschiebung und Veränderung der Inhalte ist das zentrale Thema der Arbeit von Victoria Martínez, das sie in verschiedenen medialen Layern auseinandernimmt und zu neuen Bildern wieder zusammensetzt, um zu zeigen, dass Geschichte weder objektiv noch linear, sondern personengebunden und plurifokal funktioniert.

Seongwon Park wird für ihre installativen Arbeiten „Haus von jemandem‘‘ (2024) und „Seitenblicke‘‘ (2024), in denen sie ihre Erfahrung als Zugezogene in einen architektonischen Ausdruck bringt und die Momenteder Ausschließung sichtbar macht, mit einem Karl Hofer Stipendium ausgezeichnet. Ihre Arbeiten vermitteln den Eindruck, dass es Dinge gibt, die man erst dann wirklich versteht, wenn man sich als Außenstehender fühlt.

Marco Siciliano erhält ein Stipendium für seine zumeist ortsspezifischen Arbeiten und seine Installation „Marcelle‘‘ (2024) zum Thema Scham und Macht, inspiriert von Goerges Batailles Roman „Die Geschichte des Auges‘‘, die die Jury in ihrer formalen Umsetzung und räumlichen Inszenierung beeindruckte.

Aixing Wang wird ausgezeichnet für seine technologischen Arbeiten wie „Divine Wind (Göttlicher Wind)‘‘ (2024) mit einer Drohne, die sich selbst vor einem Spiegel erkennt, und „Zurück zur Höhle‘‘ (2024) mit einer computergesteuerten, schreibenden Schreibmaschine. Technologie, die ihr Funktionieren in den poetischen Werken von Aixing Wang, über sich selbst und ihre Wirkung auf die Betrachtenden und die Gesellschaft reflektiert, spannt einen thematischen Bogen von der biografischen Erfahrung von Einwanderung bis hin zur Bedrohung und gesellschaftlichen Kontrolle. In der Ambivalenz als Erweiterung der Sinne oder als destruktive Kraft wird die tiefe technologische Verflechtung mit dem menschlichen Leben sichtbar.

Ein Sonder-Stipendium in Höhe von 2.500 Euro erhält:

Nouri Almashhour für seine malerische Serienarbeit „Outside‘‘ (2024), in der die Erfahrung Flucht und Verlust den Ausgangspunkt darstellt, sich einer verlorenen Kindheit zuzuwenden, die immer wieder als Traum erscheinen kann.